2.2.1.1.3 Der Herstellungsprozess und die individuelle Unversehrtheit eines Bandes als Stabilitätsfaktoren

Während die chemische Zusammensetzung eine unverzichtbare Basis darstellt, wird dem Produktionsprozess eine noch höhere Bedeutung für die Stabilität der Bänder zugeschrieben: Gussgeschwindigkeit, gute Dispersion der Komponenten, sowie Temperatur und Druck des Kalanders, sind nur einige der Faktoren, die die Stabilität der Pigmentschichten bestimmen. Das kann durchaus zu unterschiedlichen Eigenschaften zwischen den Chargen desselben Bandtyps, bisweilen auch innerhalb derselben Charge führen.

Zusätzlich spielt die physische Integrität der Bandoberfläche eine beutende Rolle. Schlecht gewartete Wiedergabegeräte können die Bandoberfläche zerkratzen, die dann ein Einfallstor für destabilisierende Stoffe wie z.B. Feuchtigkeit ist.

Daher sind chemische Analysen für die Bewertung der Qualität und die Abschätzung der weiteren Lebenserwartung eines Bandes nur beschränkt aussagefähig. Da Zusammensetzung und Produktion von Bändern stark variieren, können Ergebnisse und Empfehlungen, die für einen Bandtyp oder auch nur für eine bestimmte Charge gültig sind, nicht notwendigerweise auf andere und schon gar nicht auf alle Bänder extrapoliert werden. In dieser Hinsicht sind generalisierende Aussagen und/oder Empfehlungen, die auf der Untersuchung weniger, oft nicht einmal identifizierte Bänder beruhen, kritisch zu sehen (Schüller 2014).


Abb. 13: Pigmentverlust: Chemische Reaktion oder schlechte Produktion?


Abb. 14: Seltener Totalverlust der Pigmentschicht. In diesem Fall sehr wahrscheinlich ein Produktionsproblem.