2.3.5 Qualität der Aufnahme als Basisfaktor der Lebenserwartung von beschreibbaren optischen Trägern

Einmal bespielbare optische Träger (CD-R, DVD-R und BD-R) haben sich als sehr populäre Medien zur Aufzeichnung von Audio-, Videound IT-Daten erwiesen. Ihre Zuverlässigkeit hängt wie bei vielen anderen digitalen Trägern von einem komplexen Fehlerkorrektursystem in den Abspielgeräten ab, das fehlerhafte Daten auf dem Träger wegen Beschädigung, chemischen Reaktionen innerhalb der organischen Schichten oder wegen Alterungseffekten wieder vollständig wiederherstellt. Die Kapazität des Korrektursystems ist jedoch beschränkt. Eine fehlerfreie Aufnahme beansprucht weniger Korrekturkapazität wegen der gerade genannten Fehlerursachen und verbessert daher die Lebenserwartung des Trägers. Wenn hingegen ein optischer Träger des R-Typs bereits mit einer hohen Fehlerrate startet, bleibt weniger Korrekturkapazität für den Ausgleich weiterer Fehler. Die Lebenserwartung solcher Träger ist kürzer (siehe IASA-Empfehlung für maximal hinnehmbare Fehler bei optischen Trägern bei IASA-TC 04, Abs. 8.1.9).

Ein wesentliches Problem beim Brennen von einmal bespielbaren optischen Trägern ist das Zusammenwirken von noch nicht bespielten Trägern (sogenannten blanks) und dem Brenner. Es sind keinerlei Standards vereinbart und der automatische Abgleich funktioniert nicht immer genügend. Tests mit zufälliger Kombination von CD-R und Brenner haben lediglich 50% akzeptable Ergebnisse geliefert. Um ein zuverlässiges Brennen einmal aufnehmbarer Trägern zu erreichen, müsste man jedes Mal solche Kombinationen ausführlich und in regelmäßigen Abständen testen. Solche Tests sind arbeitsintensiv und das erforderliche Equipment ist teuer. Für die professionelle Datenspeicherung werden deswegen zuverlässigere und kostengünstigere Speichersysteme eingesetzt.17


17. J.-M. Fontaine 2000.