2.2.1.1.5 Strategie zur Benützung von Tonbandsammlungen

Obwohl, im Gegensatz zu mechanischen Trägern, Tonbänder mit modernen und gut gewarteten Geräten mehrere hundert Mal ohne messbare Verschlechterung abgespielt werden können, besteht ein statistisches Risiko hinsichtlich einer Bandbeschädigung durch unvorhersehbare Fehlfunktion von Wiedergabegeräten. Besonders dünne Bänder (LP, DP und TP) auf Spulen, sowie alle Kassettenformate sind solchen seltenen, aber unvorhersagbaren Gefahren ausgesetzt. In der Zeit der analogen Träger hat dies zu einer Strategie des Kopierens solch empfindlicher Originalbänder auf robuste Studiobänder sowie zur Herstellung von Arbeitskopien für oft nachgefragte Aufnahmen geführt. Ob nun bereits digitale Repositorien angelegt wurden oder nicht, diese Strategie ist im digitalen Zeitalter genauso gültig, weil die meisten digitalen Audio und Video Originalformate sehr verletzlich sind. CDs und DVDs haben sich als Benutzerkopien sehr bewährt, nicht jedoch für Konservierungszwecke. Wie bei mechanischen Trägern wird auch hier eine Benützungsanfrage oft eine vorgezogene Digitalisierung auslösen.