13. Die Langzeitbewahrung der Dateien

Infrastrukturen, die die automatische Überprüfung der Datenintegrität, der Medienmigration und schließlich der Formatmigration mit einem Minimum an manueller Intervention gestatten, sind nunmehr im allgemeinen Archivgebrauch (siehe IASA-TC 04, 6.2). Zurzeit reichen sie von kleinen Systemen mit etwa 16 TB bis zu Speichern im Petabyte-Bereich. Management Software ist sowohl in Form teurer proprietärer Lösungen, als auch als Freeware verfügbar. Auch wenn für ein Archiv eine solche Lösung noch jenseits seiner Möglichkeiten liegt, so sollte die Digitalisierung nicht aufgeschoben werden, sondern die Verwendung von diskreten Datenträgern wie Datenbändern und Festplatten bei offline Lagerung und mittels manuellen Prüfungsprozeduren erwogen werden.

Verantwortliche Bewahrung digitaler Daten erfordert Systeme und technische Infrastrukturen, die Überwachung des Zustandes der Datei und die konkrete Planung für die Medien- und Formatmigration. Alle diese Themen werden ausführlich in Standards in Verbindung mit dem Referenzmodel (ISO 14721) des Open Archival Information System (OAIS) und in Dokumenten zu den Trusted Digital Repositories (Audit und Zertifizierung zuverlässiger digitaler Ablagen ISO 16363) diskutiert.

Kommentar:

Obwohl die Kosten für die Hard- und Software zur Langzeitarchivierung für viele audiovisuelle Archive erschwinglich sind, muss ein Archiv sicherstellen, dass es über die Kenntnisse verfügt, die zum Betrieb und Unterhalt eines solchen Systems notwendig sind. Bei manueller Abwicklung, im Unterschied zu automatisierter, müssen die geringeren Kosten für Hard- und Software dem erheblichen zeitlichen Mehraufwand und dessen Kosten sowie dem Risiko für die Bestände entgegengesetzt werden (siehe IASA-TC 04, 6.5).