3 Konservierung: Umgebungsfaktoren, Behandlung und Lagerung

Wasser/Luftfeuchtigkeit (Abschnitt 3.1)
Temperatur (Abschnitt 3.2)
Klimatische Lagerbedingungen (Abschnitt 3.3)
Mechanische Deformation (Abschnitt 3.4)
Staub, Fremdkörper, (Luft-)Verschmutzung (Abschnitt 3.5)
Licht, ultraviolette und Röntgen-Strahlen (Abschnitt 3.6)
Magnetische Streufelder (Abschnitt 3.7)

In den einzelnen Abschnitten werden jeweils alle Träger – mechanische, magnetische,
optische und die Festspeicher – besprochen.

3.1 Wasser und Luftfeuchtigkeit

Wasser ist der größte natürliche Feind aller audiovisuellen Träger. Es übt sowohl direkte chemische als auch indirekte Einflüsse auf ihre Stabilität aus. Die direkten Einflüsse umfassen Hydrolyse und Oxidation verschiedener Trägerkomponenten, aber auch die Auflösung einiger Trägermaterialien.

3.1.1 Hydrolyse ist eine durch Wasser bewirkte chemische Reaktion, welches in Form der Luftfeuchtigkeit omnipräsent ist. Einige Polymere sind hydrolytischen Prozessen ausgesetzt, wobei Säuren und metallische Ionen als Katalysatoren wirken. Die Reaktion ändert die chemischen und physikalischen Eigenschaften des ursprünglichen Polymers, wobei oft ein Nebenprodukt entsteht, das als Auto-Katalysator den destruktiven Prozess verstärkt. Einige hydrolytische Prozesse sind (teilweise) umkehrbar, mache nicht.

3.1.1.1 Das Vinegar-Syndrom. Eine weithin bekannte hydrolytische Polymer-Reaktion ist das sogenannte Vinegar-Syndrom. Dieser Prozess, der Filme aus Celluloseacetat (CA) bis zur Unspielbarkeit zerstört, wurde erstmals in den späten 1940er Jahren beobachtet, ist aber im größeren Ausmaß seit den 1980er Jahren besonders in tropischen Filmarchiven bekannt geworden. Essigsäure ist eines der Reaktionsprodukte dieses Prozesses, dessen Geruch namensgebend war. Mit dem Fortschreiten der Reaktion verlieren betroffene Filme ihre Struktur und werden unspielbar.

Magnetische Filmtonträger mit einer Folie aus CA sind wegen der katalytischen Eigenschaften von Metallen, hier die Form des Eisendoxids als magnetischem Pigment, gefährdet. Tonbänder aus CA sind ebenso betroffen, jedoch wegen ihrer sub-kritischen Masse nicht in jenem starken Ausmaß wie Filme. Abgesehen vom Geruch dienen säureempfindliche Teststreifen als objektive Überprüfungshilfen. CA Hydrolyse ist nicht umkehrbar.

3.1.1.2 Zersetzung von Pigment-Bindemitteln. Einige Bindemittel moderner Magnetbänder (2.2.1.1.2) unterliegen hydrolytischen Prozessen, wodurch die Bänder klebrig werden. Da dieser Prozess bis zu einem gewissen Grad umkehrbar ist, können solche Bänder im Allgemeinen wieder spielbar gemacht werden, indem sie geringen Luftfeuchtigkeitswerten, erhöhten Temperaturen, oder einer Kombination beider Maßnahmen ausgesetzt werden. (Zu den Details siehe IASA-TC 04, 5.4.3.3.) Jüngere Erkenntnisse haben aber gezeigt, dass Hydrolyse von Bindemittel nur eine von mehreren Ursachen für klebrige Bänder ist („Sticky Shed Syndrome SSS“, siehe 2.2.1.1.2).

3.1.2 Direkter Kontakt mit Wasser ist nur für wenige Aufnahmeplatten gefährlich: für Platten aus Gelatine, Karton und ähnlichen Materialien, sowie für Festplatten. Für die anderen Träger ist Wasser nicht unmittelbar gefährlich, sofern der Kontakt kurz ist, der Träger sorgfältig gereinigt wird, sofern das Wasser verschmutzt war, und die Träger möglichst bald nach dem Kontakt mit Wasser sorgfältig getrocknet werden. Daher wird als Vorbereitung für die Abspielung von Vinyl- und Schellackplatten die Reinigung mit ionenfreiem Wasser unter Verwendung von professionellen Plattenreinigungs- Maschinen empfohlen (IASA-TC 04, 5.2.3, 5.3.3).

Das größte Problem mit Trägern, die einem Wassereinbruch ausgesetzt waren, besteht in der logistischen Herausforderung der Reinigung und Trocknung der betroffenen Träger, besonders bei Magnetband-Kassetten, ein weiteres in der Trennung der Träger von Papier und Karton, wie zum Beispiel von LP Plattenalben, und deren rasche Trocknung, bevor sie von Schimmel befallen werden. Sind größere Mengen betroffen, wird Vakuum- Tieffrierung, wie sie erfolgreich für die Rettung von Papier und Buchmaterialien entwickelt worden ist, die einzige Chance darstellen, Begleitmaterialien aus Papier oder Karton zu retten. Die Anwendbarkeit dieser Methode ist aber für die Trägermaterialien selbst, besonders für Magnetbänder, noch nicht ausreichend erforscht. (Zur Vorbeugung von Wassereinbrüchen siehe 4.2).

3.1.3 Oxidation ist eine weitere chemische Reaktion unter dem Einfluss von Wasser. Sie ist eine potentielle Gefahr für die nicht-oxidischen Reineisenpigmente, die für Compact Cassetten der Type IEC IV, für R-Dat, und für die meisten digitalen Videoformate verwendet werden (2.2.1.1.1.2) Oxidation greift auch die reflektierenden Schichten von optischen Platten an, mit Ausnahme von Schichten aus Gold.

3.1.4 Dimensionale Beeinflussung. Feuchtigkeit hat auch einen Einfluss auf die Dimension von Materialien, die als Komponenten von audiovisuellen Trägern eingesetzt werden. Für CA Bänder wird der feuchtigkeitsabhängige Ausdehnungskoeffizient fünfzehn mal höher als für Polyesterbänder angegeben.18 Ein hoher Ausdehnungskoeffizient muss auch für verschiedene Materialien, die in Aufnahmeplatten Verwendung finden, beachtet werden, so für Karton, Gelatine bzw. für die informationstragende Lackschicht.

3.1.5 Indirekter Einfluss durch Biodegradation. Wasser versursacht Biodegradation, besonders Schimmelbefall, der bei längerer Lagerung bei relativer Luftfeuchtigkeit von 70% und darüber auftritt. Schimmelpilze aller Art sind überall auf der Welt vorhanden, die nahezu alle audiovisuellen Träger befallen können. Schimmelpilze „fressen“ sich in die Oberflächen von analogen mechanischen Trägern, was zu exzessiven Oberflächengeräuschen führt – ein besonders Problem bei Wachszylindern. Schimmel befällt Magnetbänder, was die Wiedergabe schwer bis unmöglich macht. Sie befallen auch CDs und führen zu deren Unspielbarkeit. Chemische Behandlung sollte nur als letzte Maßnahme ergriffen werden. Nachteilige chemische Reaktionen, besonders mit der Vielzahl von magnetischen Bindemitteln, können nie ausgeschlossen werden. Chemische Behandlung kann auch die Gesundheit der Mitarbeiter gefährden.

Wegen ihrer potentiellen Gefährdung der Träger, sowohl direkt, wie auch indirekt, muss Schimmelbefall mittels niedriger relativer Luftfeuchtigkeitswerte verhindert werden. Jeder direkte Kontakt mit Wasser, auch wenn er im Prinzip zulässig ist, muss so kurz wie möglich gehalten werden.

3.1.6 Gegenseitige Abhängigkeit. Beachtet werden muss die gegenseitige Anhängigkeit von relativer Luftfeuchtigkeit und Temperatur (Detail unter 3.2.3).


18. FIAF 1986., 11.1.1.2.

3.2 Temperatur

3.2.1 Physikalische Einflüsse.

3.2.1.1 Dimensionale Einflüsse. Die Temperatur bestimmt die Größe von Körpern: Ganz allgemein vergrößern sich Körper mit steigenden und verkleinern sich mit fallender Temperatur. Das gilt auch für Bänder. Polyesterbänder haben den geringsten thermischen Ausdehnungskoeffizienten, währen der von CA dreimal so hoch ist:

Bei CA- und PVC- Bändern führt das mit steigender zu lockereren Bandwickeln und zu festeren mit fallender Temperatur. PET-Folien verhalten sich aber anders: Sie sind vorgereckt, was zu einem signifikant größeren Ausdehnungskoeffizienten bei der Banddicke im Vergleich zur dem der Länge führt. Daher „schwellen“ sie mit steigender Temperatur – jede Bandlage wird dicker – was nicht durch die Vergrößerung der Länge kompensiert wird. Das verstärkt den Druck im Wickel. Umgekehrt werden PETBänder lockerer bei fallender Temperatur. Das bedingt beim Wechsel von klimatischen Lagerbedingungen unterschiedliche Lockerungsszenarien für CA- und PVC-Bänder auf der einen, und PET-Bändern auf der anderen Seite (3.2.4).

Dimensionale Veränderungen sind besonders für Lackplatten gefährlich. Wegen der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten für die Kerne aus Metall oder Glas und der spröden Lackschicht kann eine Temperaturänderung zu einem Rissigwerden der letzteren führen.

Wegen dieser potentiellen Gefahr, besonders für Bänder und Lackplatten, ist die Stabilität der Lagertemperatur wichtiger als ihr absoluter Wert.

3.2.1.2 Irreversible Einflüsse auf Polymere. Für manche Polymere, die als Komponenten von audiovisuellen Trägern verwendet werden, haben erhöhte Temperaturen einen irreversiblen Einfluss. Beim Überschreiten von bestimmten Temperaturen werden Eigenschaften verändert, die sich bei Abkühlung nicht wiedereinstellen. Diese Temperaturschwellen variieren sehr stark für die verschiedenen Materialien. Es kann aber gesagt werden, dass Temperaturen bis zu 35°C keine unmittelbaren irreversiblen Einflüsse auf irgendwelche gebräuchlichen audiovisuellen Träger ausüben.

3.2.1.3 Thermoplastische Materialien. Diese erweichen sich bei höheren Temperaturen. Sie werden für die Erzeugung von Behältern, Kassettengehäusen und dergleichen verwendet. Das unabsichtliche Aussetzen solcher Materialien gegenüber höheren Temperaturen, bereits schon dem Sonnenlicht, kann zu irreversiblen Verformungen führen. Dies stellt eine besondere Gefahr für Vinylplatten dar.

3.2.1.4 Kopiereffekt. Die Temperatur beeinflusst auch den Kopiereffekt: je höher, desto steiler, je geringer die Temperatur, desto flacher verläuft sein Anstieg gegen die Zeit (siehe 3.7.2.5).

3.2.1.5 Curiepunkt. Magnetische Stabilität (Koerzitivkraft) ist temperaturabhängig. Bei und über dem Curiepunkt geht die magnetische Eigenschaft verloren. Der niedrigste Wert für verbreitete Magnetpigmente beträgt 128°C für CrO2, für Eisen und Eisennoxid 300°C. Dieses Phänomen wird positiv für die magneto-optische Aufzeichnung eingesetzt (siehe 2.3.1.4).

3.2.1.6 Temperaturbereich. Zur Verlängerung ihrer Lebenszeit werden fotografische Materialien oft bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gelagert. Für Magnetbänder werden kalte Lagerbedingungen nicht empfohlen, weil einige, wenn auch nicht alle, bei Temperaturen unter 8°C unter Gleitmittelaustritt leiden (2.2.1.1.1.4) Am oberen Ende sollten 35°C nicht überschritten werden (3.2.1.2). Innerhalb dieses Bereichs beeinflusst die Temperatur nur die Dimension des Trägers und die Geschwindigkeit von chemischen Prozessen.

3.2.2 Indirekte chemische Einflüsse. Die Temperatur bestimmt die Geschwindigkeit chemischer Prozesse und damit auch Alterung und Verfall. Unter Berücksichtigung des in 3.2.1.6 angegebenen Bereiches kann als Daumenregel gelten, dass sich die Geschwindigkeit chemischer Prozesse je 10°C Temperaturerhöhung verdoppelt bzw. bei Senkung um 10°C halbiert, was eine Verdoppelung der Lebenszeit bedeutet.

3.2.3 Gegenseitige Abhängigkeit von Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Die Temperatur bestimmt die absolute Menge des Wassers, das die Luft in gasförmigem Zustand als Dampf halten kann. Höhere Temperaturen halten mehr, niedrigere weniger Wasser. Wenn ein Raum ohne gleichzeitige Senkung der Luftfeuchtigkeit gekühlt wird, steigt die relative Luftfeuchtigkeit an, bis 100% erreicht sind. Bei dieser, Taupunkt genannten Temperatur kondensiert überschüssiger Wasserdampf an den kältesten Flächen des Raumes (siehe Abb. 30). Maßnahmen zur Klimakontrolle müssen daher beide Parameter gleichzeitig berücksichtigen. Die meisten konventionellen Klimageräte entfeuchten aber die Atmosphäre nicht hinlänglich und erhöhen damit unabsichtlich die relative Luftfeuchtigkeit und somit auch die Gefahr für die audiovisuellen Träger, indem sie den Vorteilen der geringen Temperatur entgegenwirken.

3.2.4 Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen können, wie bereits oben in 3.2.1.1 erwähnt, gefährlicher sein als suboptimale, aber stabile absolute Werte. Änderungen beider Werte haben dimensionale Auswirkungen, die unnötigen Stress auf die Träger ausüben. Am gefährdetsten sind Platten aus unterschiedlichen Materialein, z.B. Lackplatten, aber auch Magnetbänder, besonders Helical-Scan-Formate mit hoher Datendichte. Das andere Grundproblem ist die Verbringung von kalten Trägern in eine warme Umgebung.

Folglich sollten Lagerbedingungen mit Konzentration auf geringstmögliche Temperaturund Luftfeuchtigkeitsschwankungen konzipiert werden. Während eines Transportes müssen Träger durch adäquate Logistik und Container geschützt werden (siehe 4.8). Klimaänderungen von längerer Dauer müssen von Akklimatisationsmaßnahmen begleitet sein. Für alle Materialien, außer für Lackplatten, sollte der Temperaturgradient nicht 3°C und der für die relative Luftfeuchtigkeit nicht mehr als 5 Prozentpunkte für je 24 Stunden betragen. Zusätzlich müssen zur Kompensation unterschiedlicher Spannungen von Bandwickeln als Folge von Temperaturänderung (siehe 3.2.1.1) CA- und PVC-Bänder bei der Verbringung in kühlere Lager entspannt werden, PET-und PEN-Bänder bei der Verbringung in wärmere. Lackplatten sind wegen der Gefahr des Rissigwerdens der Lackschicht aufgrund der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Kern und Lack bei Übersiedlung in beide Richtungen gleich gefährdet. Solche Transporte sollten daher auf ein absolutes Minimum beschränkt bleiben und von langen Akklimatisierungsmaßnahmen über mehrere Tage begleitet werden.

Beim Verbringen von kalten Trägern in warme Räume sollte die Gefahr der Kondensation nicht unterschätzt werden. Für hinreichende Lüftung ist bis zum Ausgleich der Trägertemperaturen zu sorgen.

3.3 Schlussfolgerungen für die Wahl klimatischer Lagerbedingungen

Auf der Basis der oben angestellten Überlegungen wird klar, dass die Wahl von Lagerbedingungen von zwei einander widersprechenden Prinzipien bestimmt wird: Luftfeuchtigkeit und Temperaturen niedrig zu halten (um chemischen Prozesse zu verlangsamen) und klimatische Schwankungen zu vermeiden (um Kondensation und mechanischen Stress zu vermeiden, besonders für Lackplatten und Magnetbänder).

Folgende minimale/maximale Werte sind einzuhalten:

Luftfeuchtigkeit Absolutes Maximum für
lange Lagerung
60% rel. LF
Minimum 25% rel. LF
Temperatur Absolutes maximum 35°C
Minimum 8°C für Magnetbänder

Wie bereits erläutert, haben die tatsächlichen Werte zwischen diesen Maxima und Minima keine unmittelbaren positiven oder negativen Folgen. Allerdings bestimmen sie auf lange Sicht die Lebenserwartung der Träger. Von größerer Bedeutung ist die Stabilität der gewählten Klimabedingungen (3.2.1.1, 3.2.1, und 3.2.4).

Zur Definition der Lagerbedingungen wird festgelegt:

Luftfeuchtigkeit
(Bereiche)
mittel 40-50% rel. LF
gering 25-35% rel. LF
Toleranz1 eng ± 3% rel. LF
gelockert ± 5% rel. LF
Temperatur
(Mittelwerte)
Raum2 ~20°C
kühl zwischen 8 und 12°C
Toleranz1 eng ± 1°C
gelockert ± 3°C

1 Die zulässige Toleranz um die Mittelwerte bezieht sich auf geringe (jährliche) Abfolgen.
2 Der Mittelwert der Raumtemperatur bezieht sich auf moderate Klimazonen und ist nicht notwendigerweise obligatorisch für tropische Zonen. Dort kann es klüger sein, eine höhere mittlere Temperatur, z.B. 25°C, zu wählen und die gesparten Energiekosten in eine effektivere Luftentfeuchtung zu investieren. Das würde auch das Wohlbefinden der Archivare verbessern, die sich im Allgemeinen unter den klimatischen Arbeitsbedingungen der ersten Welt nicht wohl fühlen. Zur Beachtung: Temperatur/Luftfeuchtigkeitsbereiche und Toleranz dürfen nicht addiert werden, die gewählten Mittelwerte sind innerhalb der zulässigen Toleranz zu halten.

 

Sammlungstyp Luftfeuchte Toleranz Temperatur Toleranz
Benützung
 Bänder in häufigem Gebrauch
 Mechanische und optische Träger (mit Ausnahme von Lacklatten)
gering
mittel

eng
gelockert

Raum
Raum

eng
gelockert

Langzeitlagerung
 Bänder
 Mechanische und optische Träger (mit Ausnahme von Lackplatten
gering
mittel bis
gering

eng
gelockert

kühl
Raum bis
kühl

eng
gelockert

Benützung und Langzeit
 Lackplatten
mittel eng Raum eng

Die Klimabedingungen in Studios und Labors sollten gleich bzw. sehr nahe an den Lagerbedingen sein. Wo immer möglich, sollten Arbeiten und Routinekontrollen mit Trägern, die kühl und trocken gelagert sind, stets am Ort der Bewahrung ausgeführt werden, andernfalls müssen sie entsprechend akklimatisiert werden.

Die Wahl der Werte von Luftfeuchtigkeit und Temperatur stellt immer einen Kompromiss zwischen Zugänglichkeit, Komfort und Gesundheit des Personals auf der einen, sowie den Kosten auf der anderen Seite dar. Es muss schließlich festgehalten werden, dass auch die niedrigsten erzielbaren Werte Alterung und Zerfall nicht verhindern, sondern nur verzögern. Daher sollten Archive stets jene Parameter wählen, die sie 24 Stunden an allen Tagen des Jahres einhalten können. Innerhalb der zulässigen Bereiche ist Stabilität von größerer Bedeutung als die absolut gewählten Werte der Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

3.4 Mechanische Deformation

Eine der wesentlichen Gefahren, die alle Träger betrifft, stellt mechanische Deformation dar.

3.4.1 Mechanische Träger

Besondere Achtsamkeit benötigen zerbrechliche Träger (Zylinder, Schellackplatten) hinsichtlich Handhabung und Transport. Extreme Vorsicht ist bei der Montage von Zylindern auf Abspielmaschinen mit konischen Aufziehdornen [mandrel] geboten. Unsichtbare Risse können zum „Zerplatzen“ solcher Zylinder führen, wenn sie mit zu hohem Druck montiert werden. Zusätzlich ist die Lagerung von Zylindern in Mobilregalen nicht empfohlen. Der beste Schutz beim Transport wird durch feste Verpackung in stoßsicheren Behältern erzielt.

Alle mechanischen Träger sind Beschädigungen an ihrer Oberfläche ausgesetzt, die hörbare Artefakte (Klicks, Kratzer, etc.) erzeugen. Zusätzlich wird die in den Rillen gespeicherte Information durch schlecht justierte mechanische Abtastsysteme und falsch gewählte Nadeln gefährdet. Beide können beträchtlichen Schaden anrichten (IASA-TC 04, 5.2 und 5.3).

Wegen der Empfindlichkeit aller mechanischen Träger gegenüber physischen Beschädigungen dürfen sie nur durch Personal mit manuellem Geschick und besonderer Ausbildung hantiert werden.

3.4.2 Magnetische Träger

3.4.2.1 Magnetband. Bei der Bewahrung von Magnetbändern ist mechanische Integrität ein weithin unterschätzter Faktor. Um Stress, besonders für spröde CA- und alle dünnen Bänder möglichst zu verringern, sollten nur Geräte der letzten Generation eingesetzt werden, die niedrigen Bandzug bei gleichzeitigem intimen Band-Kopf- Kontakt ermöglichen. Solche Geräte werden auch das Umspulen mit relativ geringen Geschwindigkeiten gestatten („library wind“).

Besonders wichtig ist die Lagerung aller Bänder und Kassetten mit absolut flachen Bandwickeln, weil jeder stufige Wickel gewellte Bandränder erzeugt. Im Allgemeinen ist eine der beiden Kanten die Referenz für die Führung des Bandes durch die Maschine, besonders bei Systemen mit rotierenden Köpfen. Beschädigte Bandkanten führen zu vertikalen Bewegungen des Bandes, die Wiedergabefehler verursachen, wie zum Beispiel einer schwankenden Stereobalance bei Tonbändern, bzw. „Flickern“ bei Videoaufzeichnungen als Folge von Spurfehlern. Flache Wickel werden am besten nach dem Gebrauch durch das Vorwickeln des Bandes bis zu seinem Ende erzielt, mit nachfolgendem Rückwickeln über seine Gesamtlänge in einem Arbeitsgang im „Library Wind“ Modus. Geräte, die solche Wickel nicht erzielen, sind zu reparieren oder auszutauschen. Manche Bänder lassen sich aber auch im Library-Wind Modus nicht flach wickeln, was jedoch durch eine Umspulung im Wiedergabemodus bei hoher Laufgeschwindigkeit erreicht werden kann.


Abb. 21: Band, das vor seinem Ende zurückgewickelt wurde. Die zurückgebliebene Stufe wird eine Deformierung verursachen. Flache Wickel werden durch eine Rückwicklung über die gesamte Bandlänge in einem Arbeitsgang erzielt..


Abb.22: Stufiger Bandwickel erzeugt Deformation der Bandkanten.


Abb. 23 Fensterbildung („windowing“). Manueller Eingriff kann zur Erzielung eines flachen Wickels notwendig werden, um eine Bandbeschädigung durch Reibung des durchrutschenden Bandes zu verhindern.

Die Flansche von Plastik- und Metallspulen müssen absolut flach sein, um ein Berühren des Bandes beim Abspielen oder Umspulen zu verhindern. Zusätzlich müssen die Bandführungen so justiert sein, dass die Bandwickel in der Mitte der Nabenbreite positioniert werden, und das Hineinquetschen des Bandes gegen einen der Flansche verhindert wird. Schlitze in den Naben, die die Vorspannbänder aufnehmen, haben oft zu einer permanenten Deformation des Bandes nach mehreren Jahren der Lagerung geführt. Verformte Spulen müssen getauscht werden, vorzugweise gegen solche mit schlitzlosen Naben. Dauerhafte Schlitzmarkierungen können durch leichte Verschiebung der Vorspänne gegenüber dem Schlitz behoben werden, was regelmäßige Neupositionierungen erfordert.

Der Gebrauch von flanschlosen Kernen („Bobbies“) hat seinen Ursprung in der Einführung des deutschen „Magnetophons“ in den 1930er Jahren und wurde später im Rundfunk- und Studiobetrieb am europäischen Kontinent und in Osteuropa beibehalten. Seine Beibehaltung erfordert rückseitenmattierte Bänder, hinreichende Bandzugkontrolle unter allen Betriebsbedingungen und – zusätzlich – sorgfältige Handhabung. Solche „freien Wickel“ werden nur von dem Wickelkern gehalten, der an einer geeigneten Vorrichtung in dem Bandkarton hängt. Es kommt vor, dass das Band durch Druck auf den Kern oder wegen eines zu lockeren Wickels (siehe Abb. 11) auseinanderfällt. Die Rettung solcher Bänder erfordert manuelles Geschick und viel Geduld. Besondere Hilfen, „Wickelretter“ oder „Katastrophen-Bobbies“ genannt, erleichtern ein Auffangen und langsames Aufwickeln des Bandes nach Verlust des Kernes und das mühsame Umwickeln auf eine Spule.


Abb. 24: Wickelretter – Hilfe zur Rettung zerfallener freier Wickel.

Im Zuge ihrer Versprödung tendieren CA-Bänder zur „Flucht“ aus dem flachen Wickel während des Umspulens. Das Umwickeln auf Bandspulen ist daher eine wichtige Vorsichtsmaßnahme.

Bei Kassettenbändern stellt der Ladevorgang ebenso wie das Entladen eine signifikante Beanspruchung des Bandes dar, die zu messbaren Fehlern nach mehreren Vorgängen führt. Auch kann schlecht funktionierende Mechanik zur Beschädigung oder Verklemmung bis hin zur Zerstörung des Bandes führen. Daher dürfen Kassetten nur auf unbespielten Abschnitten des Bandes am Beginn oder Ende des Bandes geoder entladen werden. Wenn dies eingehalten wird, können solche Bänder durch das Abschneiden der eingeklemmten bzw. beschädigten Stelle ohne Verluste von Aufnahmeteilen herausgeschnitten werden. Daher müssen bei der Herstellung von Aufnahmen auf Kassetten leere Ladezonen am Beginn bzw. Ende der Bänder freigelassen werden.

Regelmäßige Reinigung von Bandführungen und Köpfen – zumindest täglich – muss mit hinreichend weichen Hilfsmitteln durchgeführt werden, um Führungen und Köpfe nicht zu verletzen und Kratzer auf Bändern zu vermeiden, durch die deren chemische Stabilität geschwächt wird (2.2.1.1.3).

3.4.2.2. Festplatten. Wegen ihrer beweglichen Teile dürfen Festplatten keinen Schocks ausgesetzt werden, wobei die Beschädigung während des Betriebes viel wahrscheinlicher ist als im Zustand der Ruhe, wenn der Lesekopf in sicherem Abstand von der Plattenoberfläche geparkt ist. Daher müssen Festplattenrecorder immer mit großer Vorsicht behandelt werden, besonders bei Aufnahme oder Wiedergabe.

3.4.3 Optische Platten

Optische Platten müssen vor mechanischer Beschädigung und Kratzern bewahrt werden. Kratzer auf der Auslesefläche behindern den Laserstrahl bzw. lenken
ihn ab, während eine beschädigte Schutzschicht auf CDs oder BDs die chemische Integrität der reflektierenden Schicht gefährdet. Beschriftungen auf der Schutzschicht, d.h. der Labelseite, dürfen nur auf beschreibbaren Platten, und dort nur mit besonderen, für optische Platten geeigneten Faserschreibern angebracht werden. Normale Faserschreiber dürfen nicht verwendet werden, weil ihr Lösungsmittel die Schutzschicht anlösen kann; ebenso können Beschriftungen mit Kugelschreibern auf mechanischem Weg die Lesbarkeit stören. Das Verbiegen von Platten muss vermieden werden, weil dadurch die reflektierende Schicht zerreißen kann. Daher müssen beim Herausnehmen optischer Platten aus der zentralen Halteklammer des Jewelcase beide Hände benützt werden – eine um den Haltemechanismus zu öffnen, und die andere, um die Platte herauszunehmen.

3.4.4 Festkörperspeicher

Tägliche Erfahrung im Umgang mit Festkörperspeichern suggeriert eine gewisse Robustheit gegen Schocks, z.B. wenn sie auf den Boden fallen. Man sollte allerdings bedenken, dass aufgrund ihrer mikroskopischen Natur manche mechanischen Beanspruchungen, etwa das Verbiegen solcher Speicher in Taschen, zu ihrer sofortigen Zerstörung führen können.

3.5 Staub, Fremdkörper, Luftverschmutzung

3.5.1 Staub und Fremdkörper beeinflussen audiovisuelle Träger in sehr unterschiedlicher Weise: Bei mechanischen Trägern bewirken sie eine Ablenkung der Abtastnadel, was zu hörbaren Artefakten (Klicks) führt. Bei Magnetbändern verschmutzen Staub und Fremdkörper den Kopfspalt und verhindern dadurch den intimen Band-Kopf-Kontakt, was bei Tonaufnahmen die hohen Frequenzen dämpft und bei Videosignalen zu deren raschem Zusammenbruch führt. Bei optischen Platten wird der Laserstrahl behindert, was zu unkorrigierbaren Fehlern, bisweilen zu Stummschaltung führen kann.


Abb. 25: Proportionale Darstellung von Fremdkörpern verschiedener Größe, die den intimen Band-Kopfkontakt behindern..

3.5.2 Ursprung und Abwehr. Zu den größten Ursachen der Staubbelastung zählt Mineralstaub, ein besonderes Problem in trockenen Gebieten. Archive in solchen Gegenden müssen mit dicht schließenden Fenstern und Türen ausgestattet sein, die auch Unterstützung durch Luftschleusen benötigen können. Eine in urbanen Umgebungen verbreitete andere Quelle ist Textilstaub. Teppichböden, die in den 1970er Jahren in Büros weite Verbreitung fanden, sind in audiovisuellen Archiven absolut verboten. Böden sollten aus Beton (Estrich) bestehen mit Versiegelungen aus chemisch inerten Materialen oder Lacken, oder aus abriebfesten Materialien wie etwa Terrazzo. Die Böden sollten mit einer Farbe versehen werden, die den typischen lokalen Staub sichtbar macht und ihn nicht camoufliert. Staub kann am besten durch mechanische Filter in der Klimaanlage abgewehrt vermieden werden. Zusätzlich verhindert ein leichter Überdruck im Lagerraum und in den Labors durch einen dadurch nach außen gerichteten Luftstrom durch Öffnungen bzw. Ritzen in der Mauer das Eindringen von Staub in diese sensitiven Bereiche.

Abgesehen von der Staubvermeidung in allgemeiner Hinsicht sollte der individuelle Staubschutz der Träger im Einklang mit den Überlegungen stehen, die in 4.7 diskutiert werden. Sogar bei guten allgemeinen Bedingungen sollte das Restrisiko von Staubbefall minimiert werden, indem die Zeit, in der sich die Träger außerhalb ihrer individuellen Behälter befinden, so kurz wie möglich gehalten wird. LPs sollten mit äußeren und inneren Hüllenöffnungen versetzt gelagert werden. Daher soll auch die Einzugsmechanik von optischen Plattenspielern nicht offen stehen bleiben, um das Eindringen von Staub und nachfolgende Verschmutzung der Platten zu verhindern.

Fingerabdrücke verursachen ernste Probleme. Sie stellen eine Haftgrundlage für Staub dar und sind Nahrungsquellen für Schimmel. Das Berühren von Spielflächen mit bloßen Fingern ist absolut verboten, der Gebrauch von faserfreien Baumwollhandschuhen wird dringend geraten. Besondere Sorgfalt ist beim Herausnehmen und Zurücklegen von analogen Platten aus ihren Umschlägen geboten, um die Berührung der Spielfläche zu vermeiden. Das Umdrehen vom Platten erfordert Geschick und Training.


Abb. 26 und 27: Halten einer Platte ohne Berührung der Spielfläche.

Speisen und Getränke, besonders gezuckerte Softdrinks, stellen eine große Gefahr für alle Träger, besonders für Magnetbandkassetten dar. Essen und Trinken muss daher in allen Räumen, in denen audiovisuelle Träger behandelt oder gelagert werden, absolut verboten werden.

Bei Magnetbändern besteht zusätzlich ein inhärentes Problem, das vom Band ausgeht: Trockener Abrieb, hauptsächlich von alten CA-Bändern, ausgetretene Gleitmittel, und klebende Bestandteile von hydrolysierten Bändern stellen ein wesentliches, intern generiertes Hindernis für das Abspielen solcher Bänder dar. Daher müssen sie vor ihrer Benützung gereinigt und behandelt werden (IASA-TC 04, 5.4.3).

3.5.3 Luftverschmutzung, besonders industrielle Abgase können audiovisuelle Träger in vielfacher Weise beeinträchtigen. Es gibt Hinweise, dass sich starke Industrieemissionen negativ auf den Zustand von Magnetbändern auswirken.19 Auf der anderen Seite muss angenommen werden, dass Umweltbedingungen, die modernen Standards entsprechen und im Interesse menschlicher Gesundheit festgesetzt wurden, keine unmittelbaren negativen Einflüsse auf audiovisuelle Träger ausüben. Sollten sich aber Archive in der unmittelbaren Umgebung von Industrieanlagen befinden, wird es angebracht sein, angemessene Luftfilterungen zu überlegen. Zusätzlich muss das Aussetzen von Materialien gegenüber Dämpfen, die bei Renovierungsarbeiten wie etwa Lackieren oder Kleben frei werden, kritisch gesehen werden. Es muss Sorge getragen werden, die Kontakte mit solchen Gasen gering zu halten. Ferner bilden sich Ablagerungen von Tabakrauch an den Oberflächen von Trägern und Geräten, z.B. an den Linsen der Wiedergabegeräte optischer Platten. Abgesehen vom Brandrisiko ist das ein zusätzlicher Grund, das Rauchen zu verbieten, besonders angesichts moderner Formate mit hoher Datendichte.

3.5.4 Schädlinge. Tropische Gegenden leiden besonders unter Insekten und Ungeziefer, die schwer von Labors und Archiven fernzuhalten sind. Ganz allgemein ist Papier am meisten gefährdet, das in Verbindung mit audiovisuellen Trägern steht, also LP Alben und Begleitpublikationen. Termiten und andere Insekten haben außerdem die Tendenz, in Kassetten einzudringen. Es kann keine andere Empfehlung gegeben werden als Labor- und Lagerräume möglichst dicht zu halten. Bei allen chemischen Maßnahmen sollte man ein mögliches Zusammenwirken mit den Trägern bedenken. Die Begasung [fumigation], wie sie üblicherweise in tropischen (Papier-)Archiven zur Bekämpfung des Insektenbefalls der Bestände angewendet wird, wird wegen der unbekannten möglichen Interaktion gegenüber audiovisuellen Trägern, im Besonderen von Tonbändern, nicht empfohlen.


19. Dieselben Chargen professioneller Videobänder wurden unter gleichen Temperatur/rel. Feuchte- Bedingungen im österreichischen Fernseharchiv in Wien, sowie in Linz gelagert. Die Linzer Bänder, einer Stadt mit damals nicht unerheblicher Luftverschmutzung, litten deutlich unter Bindemittelproblemen, die Wiener Bänder nicht. Trotz professioneller Untersuchungen konnte das Problem nicht aufgeklärt werden.

3.6 Licht, ultraviolette (UV) und Röntgen-Strahlen

3.6.1 Licht und ultraviolette Strahlung haben verschiedene verändernde Einflüsse auf audiovisuelle Träger. Viele Polymere, z.B. PVC, verändern sich unter dem Einfluss von Licht. Besonders gefährlich ist die dauernde Einwirkung von Tageslicht auf einmal beschreibbare optische Platten (CD-R etc., „Dye Discs“, siehe 2.3.1.2). Tests haben ergeben, dass besonders direkte Sonneneinstrahlung diese Platten binnen Wochen unleserlich macht.20 In welchem Ausmaß sich jahrelange Einstrahlung kleiner Lichtmengen auf diese Platten auswirkt, die in ihren Behältern, aber nicht in dunklen Archivräumen gelagert werden, ist nicht erhoben worden. Es wird daher klug sein, jede unnötige Aussetzung audiovisueller Träger gegenüber Lichtquellen und besonders eine direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, die zusätzlich Temperaturen jenseits sicherer Grenzwerte mit sich bringen kann.

Manche audiovisuellen Archive haben in ihren Lagerräumen Beleuchtungen mit niedrigen UV-Anteilen installiert, eine vernünftige Maßnahme in Archiven, die regelmäßig oder dauernd beleuchtet werden.

3.6.2 Röntgenstrahlen, wie sie von Flughafengeräten angewendet werden, haben zum Unterschied auf unentwickelte Filme keinen Einfluss auf Ton- oder Videoträger. Tests haben gezeigt, dass extrem hohe, tödliche Dosen, wie sie zur Dekontaminierung von Objekten von Keimen, z.B. Anthraxsporen, eingesetzt werden, keinen Einfluss auf die aufgenommenen Signale haben. Es ist aber nicht bekannt, inwiefern sie die Lebenserwartung so behandelter Träger negativ beeinflussen.


20. Kunej 2001.

3.7 Magnetische Streufelder

Magnetische Streufelder sind der natürliche Feind magnetischer Aufzeichnungen. Deren Empfindlichkeit gegenüber einer Beeinflussung bis hin zur Löschung ist von der Koerzitivkraft ihres magnetischen Materials abhängig – der Widerstandskraft einer vorgegeben magnetischen Orientierung gegenüber einer Neuausrichtung. Sie hängt auch von der Signaldarstellung ab, die unterschiedliche Empfindlichkeiten gegenüber einer Beeinflussung aufweisen. Die analoge lineare Aufzeichnung von Audiosignalen, die wir auch auf den Randspuren analoger Videoformate finden, weist die größte Empfindlichkeit auf. FM Audio, alle Videosignale, und alle digitalen Aufzeichnungen sind resistenter gegen Veränderungen durch Magnetfelder. Die magnetischen Grenzwerte werden daher für analoge lineare Audioaufzeichnungen angegeben.

3.7.1 Grenzwerte für Streufelder

Für Eisenoxide mittlerer Koerzitivkraft, wie sie weithin für analoge Tonaufnahmen auf offenen Spulengeräten verwendet wurden (typisch rund um 400 Oersted), wurden folgende maximalen Werte für Magnetfelder festgelegt:

5 Oe (= 400 A/m) für Wechselfelder
25 Oe (= 2000 A/m) für Gleichfelder

Diese Grenzwerte wurden bei 50% jener Feldstärken festgelegt, bei denen die Beeinflussung von Magnetfeldern auf aufgezeichnete Signale messbar wurde. Chromdioxid- und Metall-Bänder haben höhere Koerzitivkräfte.

3.7.2 Quellen magnetischer Streufelder

Wechselfelder werden typischerweise von Wechselstrom-betriebenen Motoren und Transformatoren erzeugt. Stromleitungen für Wechselstrom entwickeln keine signifikanten externen Felder, solange die beiden Leiter eng beieinander geführt werden, was normalerweise der Fall ist. Gleichfelder gehen von Permanentmagneten aus. Im Gegensatz zu manchen Ängsten ist das Magnetfeld der Erde zu schwach, um Magnetaufnahmen zu beeinflussen.

3.7.2.1 Typische Gefahren in audiovisuellen Archiven. Die gefährlichsten Streufelder, die in audiovisuellen Archiven auftreten, gehen von dynamischen Mikrophonen, dynamischen Kopfhören, dynamischen Lautsprechern, sowie von Drehspulen-Anzeigeinstrumenten (Pegelmessern) aus. Da die Feldstärke exponentiell zur Distanz der Quelle abfällt, sind selbst die stärksten Magnetfelder solcher Geräte in einer Distanz von 15cm zu aufgezeichneten Bändern deutlich unterhalb der oben angegebenen Grenzwerte von Gleichfeldern. Allerdings erzeugen Geräte, wie sie für die absichtliche Löschung von Audio- und Videobändern benützt werden, ein extrem starkes Magnetfeld und dürfen daher nicht in Räumen benützt werden, in denen bespielte Bänder bearbeitet oder gelagert werden. Wenn solche Geräte aus Laboroder Lagerräumen entfernt werden, ist zu bedenken, dass normale Mauern keine Abschirmung für Magnetfelder darstellen. Zu den mit dem Transport verbundenen Risiken siehe 4.8.

3.7.2.1.1 Entmagnetisierung von Wiedergabegeräten [de-gaussing]. Um negative Einflüsse auf magnetische Aufzeichnungen zu vermeiden, müssen in regelmäßigen Abständen alle metallischen Bandführungsteile und die Köpfe entmagnetisiert werden (täglich oder nach 10 Gebrauchsstunden). Gleichfelder verschlechtern den Signal- Rauschabstand und können nichtlineare Verzerrungen erhöhen. Um unabsichtliche Magnetisierungen zu vermeiden, dürfen magnetische Schraubenzieher oder sonstige Werkzeuge nie für die Wartung von Magnetaufzeichnungsgeräten verwendet werden. Ebenso dürfen Kopfträger nur bei abgeschalteten Maschinen getauscht werden.

3.7.2.2 Allgemeine Gefahren. Magnetische Verschlüsse von Möbeln sowie magnetische Tafelsticker müssen unbedingt vermieden werden, weil ihr unabsichtlicher direkter Kontakt mit bespielten Magnetbändern unvermeidlich und schädlich ist. Elektromagnetische Türschließer, wie sie bei Türen von Löschabschnitten verwendet werden, müssen hinsichtlich der Stärke ihres Magnetfeldes überprüft werden. Elektrische Motoren zur Bewegung von Mobilregalanlagen sowie Transportbändern müssen ebenfalls geprüft werden, sowie Staubsauger, die in Lagerräumen eingesetzt werden. Elektrisches Schweißen darf nicht in der Nähe von aufgezeichneten Magnetbändern erfolgen: Ein Abstand von mindestens einem Meter ist einzuhalten. Es ist auch ratsam, die unmittelbare Umgebung außerhalb von Lagerräumen zu untersuchen, da Mauern keinen Schutz vor Magnetfeldern darstellen. Haustransformatoren und Motoren von Aufzügen unmittelbar außerhalb der Lagerräume könnten möglicherweise unbemerkt bleiben, vor allem wenn sie sich in Nachbargebäuden befinden. Zum Transport von Magnetbändern siehe 4.8.3.

3.7.2.3 Metallregale. Im Unterschied zu vielen Befürchtungen in den 1950er Jahren stellen Metallregale normalerweise keine Gefährdung für die Lagerung magnetischer Aufnahmen dar. Es muss aber vermieden werden, dass Metallregale nicht unabsichtlich Teil von Blitzableitern im Falle eines Einschlages (3.7.2.4.1) werden. Daher muss das Erden von Metallregalen, das verbreitet von allgemeinen Sicherheitsbestimmungen verlangt wird, mit Fachleuten kritisch diskutiert werden. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Metallregale ein magnetisches Feld aufweisen. Wenn eines auftritt, ist es wahrscheinlich die Folge eines Transportmagneten in Zuge der Herstellung.21

3.7.2.4 Elektromagnetische Pulse (EMP) sind einzelne, extrem kurze, hochenergetische und breitbandige Ausbrüche von elektromagnetischer Strahlung. Obwohl das elektromagnetische Feld eines EMP nur für eine extrem kurze Zeit besteht, kann es sehr stark sein, wobei es Datenträger in zweierlei Weise gefährdet: magnetische Träger verlieren ihre magnetische Orientierung, wodurch ihre Information gelöscht wird, während Festkörperspeicher durch die hohen Induktionsspannungen zerstört werden können. Abgesehen für Datenträger sind starke künstlich erzeugte EMP wegen ihres zerstörerischen Potentials besorgniserregend für jegliche elektronischen Geräte, elektrische Installationen und, als Folge von Feuer, für ein ganzes Gebäude. Da sich elektromagnetische Strahlen mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, ist keine Warnung möglich.

Es gibt mehrere Formen von natürlichen und von künstlichen, also menschengemachten EMP. Für die Bewahrung audiovisueller Dokumente sind nur drei Formen von besonderem Interesse: Blitze, andere elektrostatische Entladungen und EMP als Ergebnis von atomaren Explosionen.

3.7.2.4.1 Blitze. Obwohl bisher kein Bericht über einen Schaden durch Blitzableiter nach einem Blitzeinschlag vorliegt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass dies manchmal unbemerkt passiert. Das magnetische Feld um einen Blitzableiter bei einem Einschlag hängt von der Stromstärke der elektrischen Entladung und der Entfernung vom Blitzableiter ab. Ein Blitzeinschlag in gemäßigten Breitengraden erzeugt im Durchschnitt eine Stromstärke von 25 bis 30 kA.22 In den Tropen wurden jedoch schon 400 kA gemessen. Während bei 60 kA eine Entfernung von 5m zum Blitzableiter ausreicht, um das Magnetfeld auf den Grenzwert von 25 Oe zu reduzieren, müsste der Abstand bei einem Blitz von 400 kA ungefähr 33m betragen. In einem gut geplanten Blitzableitersystem wird der elektrische Strom in mehrere getrennte senkrechte Ableiter aufgeteilt, die dann jeweils nur einen Teil des Stroms aufnehmen. Das reduziert in der Praxis den erforderlichen Sicherheitsabstand zwischen Blitzableiter und magnetischen Trägern. Allerdings muss alles getan werden, um zu vermeiden, dass Metallregale, Wasserleitungen oder Zentralheizungsrohre mit dem Blitzableitersystem verbunden sind. Blitzschutzanlagen sollten IEC 1024-1 entsprechen.

Diese potentielle Gefährdung ist ein allgemein unterschätzter Faktor im Bereich der audiovisuellen Bewahrung und sollte bei einer Überprüfung der Archivsicherheit oder bei dem Entwurf eines Neubaus sorgfältig beachtet werden.

3.7.2.4.2 Andere elektrostatische Entladungen. Elektrisch nichtleitende Gegenstände können sich durch Reibungselektrizität elektrostatisch aufladen. So kann sich zum Beispiel der menschliche Körper durch das Gehen auf einem gut isolierenden Teppich bis zu 30 kV aufladen, speziell bei sehr niedriger relativer Luftfeuchtigkeit. Beim Berühren von leitfähigem Material erfolgt über einen kleinen Funken eine Entladung mit der Folge eines sehr kurzen und hohem EMP, der möglicherweise empfindliche elektronische Bauteile beschädigt oder sogar zerstört – ein weiterer Grund, um neben der Vermeidung von Staub Teppiche aus audiovisuellen Archiven zu verbannen.

Ein weiterer Effekt entsteht durch elektrostatisch aufgeladene Schallplatten und Magnetbänder, vorzugsweise bei solchen aus PVC. Beim Abspielen werden Entladungen als Klicks hörbar, und zwar sowohl am Ausgang der Wiedergabeanlage als auch akustisch im Abspielraum. Solche Entladungen beschädigen den Träger zwar nicht, aber ihr störender Einfluss beim Abspielen muss vor oder während des Abspielens durch Entladungshilfen vermieden werden.

3.7.2.4.3 Künstliche EMP. Im Bereich der audiovisuellen Bewahrung ist einzig die Explosion einer Kernwaffe (nuclear EMP, NEMP) als Quelle eines künstlichen EMP von Bedeutung. Die Stärke ihres Magnetfelds ist abhängig von verschiedenen Faktoren (Detonationskraft, Form der Waffe, Höhe der Explosion über dem Erdboden), möglicherweise stark genug, um ungeschirmte magnetische Informationen zu löschen, aber auch indirekt gefährlich durch die Zerstörung von elektronischer Hardware, elektrischen Installationen und Einrichtungen infolge eines Feuers, das durch die hohen Induktionsspannungen in metallischen Leitern entsteht.

3.7.2.4.4 Schutz vor EMP. Obwohl theoretisch audiovisuelle Archive durch Kernwaffen erheblich gefährdet sein können, ist die Wahrscheinlichkeit dafür äußerst gering. Vorsorge als Schutz gegen einen EMP für Ausstattung und magnetische Träger kann getroffen werden, indem man sie in einem Faraday-Käfig lagert und Gebrauch von geeigneten Schutzleitern (galvanische Trennung, Überspannungsableiter) auf allen Starkstromleitungen macht. Gebäude und einzelne Räume kann man abschirmen, indem man sie rundum mit geerdetem metallischen Maschendraht versieht.

Generell gilt, dass der Maschendraht umso feiner sein muss, je höher die Frequenz der elektromagnetischen Strahlung ist. Da das Spektrum eines EMP – theoretisch – unbegrenzt ist, erfordert eine effektive Abschirmung eine allseitige Auskleidung mit Blech hoher Leitfähigkeit, zum Beispiel Kupfer, das gut geerdet ist.

3.7.2.5 Kopiereffekt. Dabei handelt es sich um ein unabsichtliches Kopieren des Signals auf die benachbarten Bandlagen. Das Problem ist eine Folge der ungleichen Verteilung der Koerzitivkräfte in einem Pigment. Während die hoch-koerzitiven Pigmentanteile der Re-Orientierung durch die Nachbarlagen widerstehen, ist der geringe Prozentsatz von niedrig-koerzitiven Pigmentteilen für eine Re-Orientierung empfänglich. Der Kopiereffekt tritt unmittelbar nach der Aufnahme mit dem ersten Kontakt aneinander liegender Bandlagen auf und wächst logarithmisch mit der Zeit.23 Abgesehen von einer bestimmten Empfindlichkeit eines gegeben Pigments gegenüber dem Kopiereffekt hängt der Pegel des kopierten Signals auch von der Dicke des Bandes ab.24 Die Steilheit des Pegelanstieges erhöht sich mit der Temperatur und wird auch durch die Einwirkung externer Magnetfelder gefördert.

In der internationalen Schichtlage („oxide in“) ist das kopierte Signal auf der äußeren Nachbarlage des nährenden Signals stärker als das auf der inneren. Wird das Band auf der linken, abgebenden Spule gelagert, ist das „unnatürliche“ Vor-Echo stärker als das weniger störende Nach-Echo. Daher hat die Lagerung auf der Aufwickelspule („tails out“) weite Verbreitung gefunden. Bei der „Deutschen Schichtlage“ („oxide out“, „B-wind“) trifft das Gegenteil zu.

Weil der Kopiereffekt die Folge von instabilen Pigmentpartikeln mit geringer Koerzitivkraft ist, kann er vor dem Abspielen weitestgehend durch das mehrmalige Umwickeln im schnellen Wickelmodus entfernt werden. Dies bewirkt die Löschung dieser niedring-koerzitiven Partikel mit Hilfe des magnetostriktiven Effekts.25

Um den Kopiereffekt für späteres Abspielen möglichst gering zu halten, sollten Bänder nach Aufnahme und Abspielen auf Lagertemperatur gebracht werden und dann noch mehrmals rasch umgewickelt werden.

Es sei daran erinnert, dass das Kopiersignal Teil der neuen Aufnahme wird, wenn versäumt wurde, es vor dem Abspielen zu reduzieren.


Abb. 28: Gegenseitige Beeinflussung benachbarter Bandlagen.


Abb. 29: Vor- und Nachechos.


21. Systematische Messungen an Metallregalen haben Gleichfelder in der Größe bis zu 1 Oe ergeben. Es ist vielleicht ratsam, bei der Bestellung diesen Grenzwert als maximal zulässigen zu spezifizieren und nach der Lieferung nachzumessen.

22. So überschreiten zum Beispiel in Österreich durchschnittliche Blitzschläge nicht 30 kA. Daher werden Blitzableiter zur Ableitung von 60 kA Einschlägen dimensioniert.

23. Der Pegel steigt in der ersten Zeiteinheit genauso schnell wir in den nächsten zehn bzw. in den weiter folgenden einhundert (bzw. jeder anderen exponentiellen Folge von) Zeiteinheiten.

24. Wegen des Verhältnisses von Wellenlänge zur Dicke des Bandes, sowie wegen der besseren Empfindlichkeit im Hörbereich um 1000 Hz hängt die subjektive Lästigkeit auch von der Banddicke und seiner Geschwindigkeit ab: So ist der Kopiereffekt auf einem mit 38 cm/s aufgenommenen Studioband wesentlich störender als der auf einem dünnen Kassettenband mit der Geschwindigkeit 4.76 cm/s.

25. Bei den meisten Bändern konnte der Kopiereffekt, der innerhalb von 224 Tagen aufgebaut worden war, durch dreimaliges schnelles Umwickeln unter den 24 Stundenwert gedämpft werden (Schüller 1980).

3.8 Reinigung von Trägern

Reinigung von Trägern.26 Um jene im Kapitel 3.5 beschriebenen negativen Beeinflussungen zu vermeiden, müssen Träger von allen Fremdkörpern sowie den Komponenten bzw. Rückständen chemischer Veränderungsprozesse befreit werden. Aus prinzipiellen Gründen sollten alle Träger, die neu in ein Archiv kommen, gereinigt werden, bevor die in den Lagerregalen abgelegt werden. Das ist besonders bei verschmutzten bzw. staubigen Sammlungen aus ariden Zonen notwendig, wie auch bei Sammlungen mit Schimmelbefall. Vor dem Transfer müssen die Träger noch einmal hinsichtlich Schmutz Staub, und Fremdkörper geprüft und angemessen gereinigt werden. Für alle Träger (mit einigen Ausnahmen) gilt folgende Reihenfolge:

Saubere Pressluft. Sie ist für seltenen Gebrauch in Dosen käuflich erwerbbar. Für den regelmäßigen Bedarf sollte ein entsprechender Kompressor mit passendem Filter angeschafft werden.

Sanfte mechanische Entfernung. Für mechanische Träger sollten Pinsel mit Borsten, die weicher als das zu reinigende Material sind, für die Entfernung von losen Fremdkörpern verwendet werden. Für Magnetbänder sind weiche, faserfreie Fliese wie Pellon® geeignet, die auch innerhalb des Bandlaufs eingefügt werden können. Für Kassettenbänder werden Reinigungsmaschinen angeboten. Große Vorsicht ist bei optischen Platten geboten, zumal Reinigung oft mit dem Verursachen von irreparablen Kratzern verbunden sein kann.

Mechanische Platten sollten in Rillenrichtung kreisförmig, optische Platten radial gereinigt werden.

Gesundheitliche Vorsicht ist bei der Reinigung von verschimmelten Trägern und ihren Gehäusen geboten. Die Reinigung sollte in chemischen Laborabzügen bzw. im Freien vorgenommen werden. Bei der Anwendung sind Atemmasken zu tragen.

Destilliertes Wasser. Fast alle audiovisuellen Träger können kurzzeitig destilliertem Wasser ausgesetzt werden. Ausnahmen betreffen Aufnahmeplatten aus Gelatine, Karton und anderen wasserlöslichen Materialien. Zur Verstärkung der Wirkung können milde Spülmittel zugesetzt werden. Für Schallplatten werden Reinigungsmaschinen angeboten. Es ist sehr wichtig, dass alle Träger nach ihrer Reinigung mit Wasser gründlich getrocknet werden.

Chemische Lösungsmittel. Ihre Anwendung ist der letzte Schritt zur Fremdkörperentfernung, wenn mildere Mittel versagt haben. Sie sollten nur nach Konsultation verlässlicher Quellen bzw. Beratung durch Experten eingesetzt werden. Weil die Zusammensetzung von Trägern, besonders historischer Bänder und Aufnahmeplatten, oft unbekannt und ihre Reaktion auf Lösungsmittel unvorhersagbar ist, ist vorsichtiges Testen unabdingbar. Es muss auch bedacht werden, dass nachteilige Reaktionen nicht immer gleich offenkundig werden. Besonders die Entfernung von Nebenprodukten chemischer Reaktionen muss mit Experten eingehend untersucht werden. Der Gebrauch kommerzieller Produkte ohne Deklaration ihrer Zusammensetzung ist verboten.


26. Dieser Absatz behandelt nur Grundsätzliches. Die entsprechenden Details finden sich in IASA-TC 04, Kapitel 5.